Achtsamkeit im Alltag: Einmuckeln und entschleunigen
Kolumne: Achtsame Momentaufnahmen
Einmuckeln und entschleunigen
Von Tagen, die früher dunkel werden – von Kerzen, Heißgetränken und der Entschleunigung, die diese Jahreszeit mit sich bringt.
Von Patricia Roß
01.11.2025 - 18:30
Lesezeit: ca. 3 Minuten
Wenn die Tage im Herbst früher dunkel werden, beginnt für mich persönlich eine muckelige, entschleunigte Zeit. Auch wenn ich alljährlich ein wenig der Gelegenheit nachtrauere, bis in den späten Abend bei Sonnenschein im Garten sitzen zu können oder draußen im Hellen unterwegs zu sein, genieße ich doch gleichzeitig die Entschleunigung, die die kommenden Monate mit sich bringen. Kein „es ist noch so schön sonnig, man müsste doch eigentlich...“ am Abend, kein Gefühl von „der Tag ist noch lange nicht zu Ende, ich sollte noch etwas erledigen oder unternehmen“ (nur um dann spät abends festzustellen: oh, schon so spät).
Wärme und Licht nach drinnen holen
Stattdessen bringt die früher einsetzende Dunkelheit eine gewisse Ruhe mit sich, finde ich. Der Körper registriert unterschwellig: Der Tag neigt sich dem Ende zu. Es ist völlig in Ordnung, nach getaner Arbeit zu entspannen. Wenn es dann möglicherweise auch noch draußen schüttet und stürmt – oder den ganzen Tag nicht so richtig hell wird – ist das die perfekte Einladung für sanft flackerndes Kerzenlicht und ein Heißgetränk (ob nun Tee, Kakao oder Kaffee). Damit hole ich mir das Licht und die Wärme einfach in meine Wohnung und mache es mir gemütlich.
Entschleunigung ohne schlechtes Gewissen
Dazu eine Lieblingsbeschäftigung, die der Seele guttut und den eigenen Akku wieder auflädt. Für mich fallen darunter Dinge wie: ein gutes Buch lesen, Musik hören oder Musik machen, Yoga oder Meditation, eine interessante Serie oder einen guten Film schauen. Am besten entspannen mich tatsächlich nicht-digitale Dinge, denn vor Bildschirmen verbringe ich tagsüber wahrlich genug Zeit. Obwohl ich Filme und Serien mag, ist der Erholungseffekt bei anderen Dingen für mich persönlich höher.
Natürlich tut es auch gut, rauszugehen und einen Spaziergang zu machen. Natürlich ist es schön, unterwegs zu sein und etwas zu unternehmen – keine Frage. Aber gerade in der dunkleren Jahreszeit habe ich immer wieder das Gefühl: Die Erwartungshaltung, etwas unternehmen zu „müssen“ und draußen unterwegs zu sein, sinkt. Ich gestehe mir selbst mehr gemütlich verbrachte Zeit zuhause zu.
Die dunkle Jahreszeit und das Gemüt
Ich weiß, dass die dunkleren Monate durchaus auch aufs Gemüt schlagen können. Dann kann es helfen, morgens oder mittags mal ans Tageslicht zu gehen – oder wann immer es der eigene Tagesablauf zulässt. Und damit meine ich: tatsächlich rauszugehen, nicht nur durchs Fenster zu schauen. Etwas Sonnenlicht zu tanken, wenn möglich jeden Tag. Vielleicht die Mittagspause für einen Spaziergang zu nutzen, zu Fuß zum Bäcker zu gehen – kleine Gelegenheiten nutzen, die sich bieten. Und dann, wenn es nun eben unweigerlich früher dunkel wird, ohne schlechtes Gewissen drinnen einmuckeln und nach Feierabend einen Gang runterfahren. Ein bisschen mehr Regeneration, ein bisschen weniger Action. Denn das tut auch mal gut.
Zahlen, Daten, Fakten
KOLUMNE "ACHTSAME MOMENTAUFNAHMEN"
Patricia Roß schreibt regelmäßig über achtsame Momentaufnahmen, für mehr Achtsamkeit im Alltag.
ÜBER PATRICIA ROSS
Redakteurin Patricia Roß schreibt für das hochblau Magazin über die Themen Ernährung, Gesundheit, Achtsamkeit und Regionales. Seit Juni 2025 schreibt sie zudem die regelmäßige Kolumne "Achtsame Momentaufnahmen".
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