Von Marie Breitenbach
08.10.2025 - 13:20
Lesezeit: ca. 3 Minuten

Den Herbst willkommen heißen

Überall auf dem Weg liegen Kastanien, manche noch von der stacheligen, schützenden Hülle umschlossen. Ich habe den Impuls, jede einzelne aufzuheben, die ich finde. Auch Kastanien sind für mich ein Sinnbild für den Herbst.
Es ist bewölkt, die Sonne bricht nur vereinzelt durch die Baumkronen und wirft goldene Flecken auf meinen Fußweg. Die Luft ist kühl und erfrischend, und mit jedem Atemzug spüre ich, wie sie mich umhüllt – alle Zeichen stehen auf Veränderung, auf Loslassen, auf diesen besonderen Zauber, der nur diese Jahreszeit innewohnt. „Mach`s gut, Sommer“, sage ich mir und heiße den Herbst willkommen!

Wandergenuss auch bei Kälte und Regen

Auch an grauen, regnerischen Tagen hat der Herbst seinen eigenen Charme. Der unvergleichliche Duft von Regen, das sanfte Tropfen auf die Baumkronen und das leise Rascheln auf den Wegen – eine besondere Atmosphäre, die ich so gerne habe.

Mit warmer, regenfester Kleidung kann mir das Wetter gar nichts anhaben, und ich spüre die Natur noch intensiver. Die kühle Luft ist erfrischend, und jeder Atemzug fühlt sich klar und belebend an.

Schon 20 Minuten in der Natur senken nachweislich Stresshormone wie Cortisol und steigern das Wohlbefinden. Das merke ich bewusst immer wieder, wenn ich in der Natur unterwegs bin.

Schon gewusst?

• Es gibt sogar ein Wort für diesen besonderen „Regenduft“. Man nennt ihn Petrichor – abgeleitet aus dem Griechischen: „petra“ bedeutet Stein, „ichor“ das Blut der Götter. Dieses Wort beschreibt genau diesen einzigartigen, erdigen Duft, der entsteht, wenn Regen auf trockene Erde oder Steine trifft.

Kleine Rituale verstärken den Zauber

Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber die bunten Farben des Herbstes sind für eine geradezu eine Einladung mein Handy oder die Kamera zu zücken und Fotos zu schießen. Buntes Laub auf den Wegen, eine glänzende frische Kastanie in meiner Hand. Eine Weile bin ich unterwegs, um die schönsten Motive zu finden. Zufrieden setze mich auf eine Bank, schließe die Augen atme einmal ganz bewusst ein und lausche dem leisen Wind in den Baumkronen.

Ich vergesse die Zeit, weiß irgendwann nicht mehr, ob ich schon eine Stunde oder länger durch den herbstlichen Park schlendere. Es tut mir gut – dieses ruhige Gefühl, das mich begleitet, so als würde der Herbst selbst mir eine Pause gönnen. Er lehrt mich loszulassen: Nicht nur die Blätter fallen, auch die Gedanken dürfen sich sortieren. Du darfst mal loslassen und nur du sein. Wer sich auf den Weg macht, findet oft mehr, als er gesucht hat – ein Stück Ruhe und Entspannung, die wir alle manchmal brauchen, wenn der Alltag zu laut wird.

Wann hast du dir zum letzten Mal bewusst Zeit für einen Herbstspaziergang genommen?